Entwicklungsprojekt

bei Christian Noss

Begriffe, Konzepte und Techniken

Hier werden einige Begriffe, Konzepte und Techniken kurz erläutert.

Architecture Decision Record

Ein Architecture Decision Record (ADR) ist ein kurzer, dauerhafter Eintrag, der eine wesentliche Entscheidung im Projekt nachvollziehbar festhält:

ADRs sind bewusst leichtgewichtig (typisch eine Seite) und funktionieren wie ein Entscheidungslogbuch: Sie helfen neuen Teammitgliedern beim Onboarding, reduzieren wiederkehrende Grundsatzdiskussionen, machen Prüfungen/Reviews effizienter und sichern, dass wir Entscheidungen später reproduzieren können (z.B. bei Fehleranalysen oder Weiterentwicklungen). Wir verfassen ADRs immer dann, wenn eine Wahl Auswirkung auf Architektur, Sicherheit, Daten, Performance oder Team-Workflow hat – nicht für jede Kleinigkeit, aber für alles, was in sechs Monaten noch jemand verstehen können muss.

Hier ein paar Beispiele aus dem Master Beiboot Projekt:

mehr zu Architecture Decision Record

Schulterblick

Ein Schulterblick ist ein kurzes, fokussiertes Review im Projektalltag (ca. 10–20 Minuten). Ziel ist es, früh und häufig Feedback zu bekommen: Wir zeigen einen aktuellen Stand (Skizze, Prototyp, Testaufbau), benennen die konkrete Frage („Worauf sollen wir schauen?“) und sammeln punktgenaues Feedback:

Der Schulterblick ist bewusst niedrigschwellig (kleiner Kreis, kurze Demo, klare Timebox) und ergänzt formale Meilenstein-Reviews: Er reduziert Risiko, beschleunigt Lernen und stärkt gemeinsame Verantwortung für Qualität. Wichtig sind psychologische Sicherheit (offenes, sachliches Feedback), eine einfache Struktur (Ziel → Demo → Feedback → Nächste Schritte) und das kurze Protokoll, damit Erkenntnisse nicht verloren gehen.

How-to zur effektiven Design-/Team-Kritik

User Stories

User Stories sind kurze, einfache Beschreibungen einer Funktion oder eines Features aus der Perspektive des Endbenutzers. Sie werden in agilen Projekten verwendet, um die Anforderungen eines Systems zu definieren. Eine User Story ist in der Regel in einer bestimmten Struktur formuliert:

Als [Nutzerrolle] möchte ich [Ziel], um [Nutzen] zu erreichen.

User Stories sind hilfreich, um die Bedürfnisse der Benutzer zu verstehen und den Fokus auf die Wertschöpfung zu legen. Sie sind oft bewusst kurz gehalten, um Raum für Diskussionen und Details während der Entwicklung zu lassen.

Beispiel:

Als Benutzer möchte ich mich mit meinem Google-Account anmelden, um schnell auf mein Konto zugreifen zu können.

Typische Elemente einer User Story:

Ein Template für User Stories finden Sie hier: User Story Template

Das Template hilft, strukturierte und zielgerichtete User Stories zu erstellen.

Projektplan

Der Projektplan dient dazu, die wichtigsten Phasen, Aufgaben und Meilensteine des Projekts zu definieren und zu koordinieren. Der Plan umfasst in der Regel:

  1. Ziele: Klare Definition dessen, was das Projekt erreichen soll.
  2. Meilensteine: Wichtige Etappenziele, die während des Projekts erreicht werden müssen.
  3. Zeitplan: Eine zeitliche Übersicht, wann welche Aufgaben erledigt werden sollen.
  4. Ressourcen: Verteilung von Personal, technischen Mitteln oder anderen notwendigen Ressourcen.
  5. Rollen und Verantwortlichkeiten: Wer ist für welche Aufgaben verantwortlich?
  6. Risikomanagement: Mögliche Projektrisiken und Strategien, um diese zu minimieren.

Der Projektplan in GitHub kann durch verschiedene Tools und Funktionen unterstützt und abgebildet werden, wie:

Durch die Abbildung des Projektplans in GitHub wird der Fortschritt für alle Teammitglieder transparent. Es erleichtert die Zusammenarbeit, das Tracking des Projektfortschritts und die Anpassung von Prioritäten bei Bedarf.

Sprintplanung

Sprintplanung ist ein zentrales Meeting im agilen Projektmanagement, das zu Beginn eines jeden Sprints (kurzer, zeitlich begrenzter Entwicklungszyklus) stattfindet. Ziel der Sprintplanung ist es, festzulegen, welche Aufgaben und User Stories im kommenden Sprint umgesetzt werden sollen. Das Team bewertet die Komplexität und den Arbeitsaufwand der Aufgaben und entscheidet gemeinsam, was realistisch in der festgelegten Sprintdauer (oft 1-4 Wochen) abgeschlossen werden kann.

Wichtige Schritte der Sprintplanung:

  1. Ziele des Sprints festlegen: Welche funktionalen Ziele sollen erreicht werden?
  2. Auswahl von Aufgaben/User Stories: Der Product Owner priorisiert Aufgaben aus dem Backlog, das Team wählt Aufgaben basierend auf der eigenen Kapazität.
  3. Schätzung des Arbeitsaufwands: Aufgaben werden in ihrer Komplexität geschätzt (z.B. durch Story Points oder Schätzung in Stunden).
  4. Verteilung der Aufgaben: Teammitglieder übernehmen konkrete Aufgaben zur Umsetzung.

Die Sprintplanung sorgt dafür, dass das Team fokussiert und effizient an den wichtigsten Features arbeitet.

Dieser Guide bietet praktische Anleitungen zur effektiven Durchführung der Sprintplanung: Atlassian Sprint Planning Guide

Backlog

Ein Backlog ist eine priorisierte Liste von Aufgaben, Anforderungen oder Features, die in einem Projekt erledigt werden müssen. In agilen Projekten dient das Backlog als zentrale Sammelstelle für alle gewünschten Änderungen und neuen Funktionen. Es gibt zwei Hauptarten von Backlogs:

Das Backlog wird kontinuierlich gepflegt und priorisiert, um sicherzustellen, dass das Team an den wichtigsten und wertvollsten Aufgaben arbeitet. Es wird in der Regel vom Product Owner verwaltet und dient als Leitfaden für die Entwicklungsarbeit.

Ein Infovideo zum Erstellen von einem Backlog finden Sie hier: Building your backlog with Projects