Typographie & Textsatz

Auswahl von Schriften

Fragestellung

Wie wähle ich für ein Projekt oder eine Aufgabe innerhalb eines Projekts die passende Schrift aus?

?

S. Öttl, Der erste Eindruck zählt!: das Handwerk der Typografie verstehen und anwenden. Mainz, Verlag Hermann Schmidt, [2020].

Arten des Lesens

Text für lineares Lesen
Text für informierendes Lesen
Text für differenzierendes Lesen
Text für konsultierendes Lesen
Text für selektierendes Lesen
Typografie nach Sinnschritten
Aktivierende Typografie
Inszenierende Typografie
H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.

Lineares Lesen
Satz für Satz, von Anfang bis Ende

 

Merkmale:

  • Aufbauendes, fortlaufendes Lesen
  • Konzentration auf Handlung oder Erzählfluss
  • Kaum Sprünge oder Querverweise

Beispiele: Romane oder Erzählungen

H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.

Informierendes Lesen
um sich schnell einen Überblick über Inhalte zu verschaffen

 

Merkmale:

  • Querlesen und selektives Erfassen
  • Fokus auf relevante Informationen
  • Kombination aus Überblick und gezieltem Detaillesen

Beispiele: Zeitungsartikel, Sachbücher oder Ratgeber

H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.

Differenzierendes Lesen
mit analytischem Fokus auf Fachinhalte und Details

 

Merkmale:

  • Präzises, tiefgehendes Erfassen
  • Hervorhebung von Personen, Begriffen und Orten
  • Nutzung von Registern und Querverweisen

Beispiele: Wissenschaftliche Fachbücher oder Forschungsliteratur

H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.

Konsultierendes Lesen
Gezieltes Nachschlagen einzelner Begriffe oder Informationen

 

Merkmale:

  • Kein durchgehendes Lesen
  • Systematisch, nicht inhaltlich aufgebaut
  • Suchen und Finden statt fortlaufendem Lesen

Beispiele: Lexika, Nachschlagewerke oder Handbücher

H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.

Selektierendes Lesen
mit Auswahlfreiheit zwischen verschiedenen Textebenen.

 

Merkmale:

  • Nicht-lineares Lesen
  • Einzelne Abschnitte können unabhängig verstanden werden
  • Lesende entscheiden selbst, was relevant ist

Beispiele: Schulbücher, Lehrbücher oder didaktische Materialien

H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.

Typografie nach Sinnschritten
Lesen nach inhaltlichen Einheiten, nicht nach Gestaltung.

 

Merkmale:

  • Gestaltung tritt zurück
  • Inhalt steht im Vordergrund
  • Textgliederung unterstützt das Verstehen

Beispiele: Kinderbücher, Fremdsprachenlehrbücher, Gesangsbücher oder Bildlegenden

H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.

Aktivierende Typografie
die Neugier weckt und zum Lesen anregt

 

Merkmale:

  • Spielerische oder auffällige Gestaltung
  • Emotionaler oder visueller Impuls zum Lesen
  • Fördert spontane Lesemotivation

Beispiele: Magazine, Geschenk-, Schul- oder Sachbücher

H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.

Inszenierende Typografie
als gestalterisches Ausdrucksmittel der Sprache

 

Merkmale:

  • Schrift interpretiert und illustriert Inhalte
  • Dekorative und künstlerische Gestaltung
  • Sprache und Form wirken zusammen

Beispiele: Künstlerische Bücher, Plakate oder visuell-experimentelle Layouts

H. P. Willberg und F. Forssman, Lesetypographie. Mainz: Schmidt, 1997.
Wie wählen wir aus?
Der Styleguide definiert die Schrift 🕺🏼
Der Zweck definiert die Anforderungen an die Schrift: Art des Lesens, Zielgruppe, Inhalt, Movitation, Ort
Die Lesbarkeit als Grundlage für Qualität und Verständlichkeit.
Praktische Überlgungen: Kombination mit anderen Schriften, Reichhaltigkeit der Schriftfamilie, Lizenzmodell

Danke für's Mitmachen

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